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Wie kann man Feuchtigkeit in Wänden und die Luftfeuchtigkeit messen?

Die Ursachen für Feuchtigkeit in Wänden feststellen und beheben

Ein unangenehm riechender Duft, die ersten leichten Flecken auf der Wand oder sogar die ersten Schimmelbildungen sind ein Zeichen dafür, dass die Wände feucht sind.

Ganz egal um welchen Feuchtigkeitsgrad es sich handelt; ein Profi sollte nach den ersten Zeichen von feuchten Wänden zu Rate gezogen werden.

Denn was als “unschöner Fleck” beginnt, kann mitunter zu einer Bildung von Schimmel führen. Der Schimmel zerstört in der Regel nicht nur die in den Räumen befindlichen Gegenstände, sondern ist zudem auch noch äußerst gesundheitsgefährdend.

Wie hoch die Feuchtigkeit tatsächlich ist, kann mit einem Feuchtigkeitsmessgerät für Wände gemessen werden.

Der Ursache auf den Grund gehen

Mit einem speziellen Feuchtigkeitsmessgerät ist es möglich die Feuchtigkeit der Wände zu messen. Vor allem Keller sind bekannt für feuchte Wände.

Ein undichtes Rohr oder eine fehlende Abdichtung der Außenmauern kann der Grund dafür sein, dass die Feuchtigkeit durch das Erdreich in die Wände sickert, die Wände nass werden und ein “nasser Keller” entsteht.

„Wo ein rostiges Dach, ist auch ein feuchter Keller“
Unbekannt

Ein nasser oder feuchter Keller ist aber unbrauchbar, mindert den Wert der Immobilie und greift auch die Bausubstanz an. Wer zu spät oder gar nicht reagiert wird irgendwann einmal hohe Sanierungskosten bezahlen müssen, um die Immobilie zu retten. Denn die Feuchtigkeit steigt auf, sodass bei einer fehlenden Horizontalsperre im Übergang des Wohnbereichs auch dieser irgendwann von der Feuchtigkeit heimgesucht werden kann.

Möglichkeiten zur Behebung der Feuchtigkeit in den Wänden

Die Profis zur Feuchtigkeitsbekämpfung sind in der Regel mit einem Feuchtemesser ausgestattet. Zuerst wird man nämlich die Feuchtigkeit messen, die in den Wänden vorherrscht.

Der Feuchtemesser wird an der Wand positioniert und präsentiert nach wenigen Sekunden ein eindeutiges Ergebnis. Die Messung wird dann an mehreren Stellen wiederholt.

Eine Wand, welche über 80 Prozent an Feuchtigkeit inne hält, ist in der Regel feucht. Über 100 Prozent spricht man von nass. Oftmals erreichen aber nicht abgedichtete Kellerwände einen Wert von rund 150 Prozent bis 200 Prozent Feuchtigkeit.

Hier ist guter Rat teuer, denn die Behebung der feuchten Wände kann oftmals das Budget überschreiten und zur Aufgabe der Immobilie führen.

Eine der herkömmlichsten Varianten sein Haus trocken zu legen ist das Aufgraben der Immobilie. So wird rund um das Haus aufgegraben und von außen abgedichtet. Sollte die Immobilie auf einem geraden Grundstück ohne leichten Hangabfall stehen, wird zudem noch eine Drainage eingebaut, welche das Wasser ableitet. Eine andere Möglichkeit ist eine Horizontalsperre. Diese wird im Kellerinneren in die Wand “eingeschossen”. Zudem muss der Verputz der Kellerwände innenliegend abgeschlagen werden und ein neuer Verputz aufgetragen werden.

In der Regel dauert die Trockenlegung der Kellerräume wie auch aller anderen Räume ungefähr ein Jahr. Während dieser Zeit sollte durchwegs viel gelüftet werden, wobei man darauf achten sollte, dass die Außentemperatur unter dem Wert der Innentemperatur liegt. Achtung! Niemals während der Hitzeperiode lüften. Auch wenn “warme Luft” Feuchtigkeit austrocknet, so ist “warme Luft” oftmals sehr feucht, sodass sich der Schimmel auf Grund der feuchten Luft von außen trotzdem im abgedichteten Keller bilden kann.

Luftfeuchtigkeit messen

Tipps, Methoden und Messgeräte

Luft ist ein Gasgemisch aus diversen chemischen Verbindungen. Den Hauptanteil nimmt Stickstoff (etwa 80%) ein, gefolgt von Sauerstoff (etwa 21%) und in geringeren Mengen Argon, Kohlendioxid und andere Gase.

Zu den Komponenten der Luft zählt zudem gasförmiges Wasser, dessen Anteil sehr unterschiedlich sein kann. Wärmere Luft ist zu mehr Feuchtigkeitsaufnahme in der Lage, konträr dazu kann kalte Luft nur wenig Wasser speichern.

Die Luftfeuchtigkeit messen bringt den Wassergehalt der Luft zutage. Thermometer ermitteln die Raumtemperatur, Hygrometer widmen sich der Luftfeuchte.

Optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen trägt zu einem angenehmen Raumklima und zur Verhütung von Schimmelwuchs bei.

Welche Methoden und Feuchtigkeitsmessgeräte eignen sich am besten ?

Der Mensch benötigt Sauerstoff zum Atmen. Während die Luft im Körper zirkuliert, wird sie angefeuchtet, das heißt, Luft, die den Körper wieder verlässt, verfügt über einen höheren Wassergehalt als eingeatmete Luft.

Befinden sich Menschen in Räumen, reichern sie die Luft mit Wasser an. Richtig lüften beschränkt sich deshalb nicht nur auf den Austausch von stickiger Luft mit hoher Kohlendioxidkonzentration in frische, sauerstoffgetränkte Luft, sondern führt auch zum Entweichen von Feuchtigkeit.

Von besonderer Relevanz ist ein kontinuierlicher Luftaustausch im Schlafzimmer. Zwei Personen sondern in einer Nacht etwa 0,5 Liter Wasser ab.

Ein Teil der Feuchtigkeit wird durch Schwitzen ausgeschieden und zunächst von der Bettwäsche aufgesaugt. Trocknen Bettlaken, Matratzen und Überzüge im Laufe des Tages ab, befindet sich die Feuchtigkeit letztendlich doch in der Luft.

Wird nicht ordentlich gelüftet, setzt sich die Feuchte als Kondensat an Wänden und Decken ab. Sobald Wasser von einem gasförmigen in einen flüssigen Zustand übergeht, bleibt die Nässe an Oberflächen haften.

Betroffen sind in erster Linie Außenwände, die schneller abkühlen und dadurch einen niedrigeren Taupunkt aufweisen. Luftfeuchtigkeit messen schützt vor Kondensbildung.

Hinweis: An sogenannten Wärmebrücken, durch die im Winter geheizte Luft schnell nach draußen dringt, schlägt sich bevorzugt Dampf als Nässe nieder.

In welchem Bereich liegt die ideale Luftfeuchtigkeit?

1.) Wie äußert sich eine zu geringe Luftfeuchte?

Verfügt die Luft über einen zu geringen Wassergehalt, trocknen die Schleimhäute aus. Die Nase juckt, brennt, bildet Borken oder blutet vielleicht. Eventuell fällt das Atmen schwer und es kommt zu Riechstörungen.

Durch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen verkleben die Flimmerhärchen in der Nase. In diesem Zustand werden sie ihrer Aufgabe als Luftfilter nicht mehr gerecht.

Staubpartikel, Bakterien und Viren können barrierefrei passieren, was das Ansteckungsrisiko in die Höhe treibt.

Weitere typische Symptome, die auftreten, wenn es der Raumluft an Feuchtigkeit fehlt:

  • trockene Lippen,
  • Schluckbeschwerden,
  • gereizte und tränende Augen sowie juckende und schuppende Haut.

2.) Was geschieht bei zu hoher Luftfeuchtigkeit?

Eine Umgebung mit hoher Dampfdichte bietet Milben perfekte Lebensbedingungen. Hausstaubmilben sind winzig klein und deshalb mit den Augen nicht wahrnehmbar.

Ihr Kot löst bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus, meist in Form von Atemwegsbeschwerden sowie Augenbrennen oder Hautirritationen.

Achtung: Unter die negativen Aspekte einer zu hohen Luftfeuchte fällt zudem das Risiko von Schimmelbildung.

3.) Optimale Luftfeuchte für Wohnräume

Für Mensch und Bausubstanz am verträglichsten ist eine Raumluftfeuchtigkeit im Bereich zwischen 40% und 60%. Richtig lüften und regelmäßig die Luftfeuchtigkeit messen, diese beiden Maßnahmen helfen, den Idealzustand zu erreichen.

Feuchtigkeitsmesser bzw. Hygrometer dienen der Bestimmung der Luftfeuchte. Je nachdem, welcher Wert festgestellt wird, muss ein Zuviel an Feuchtigkeit weichen oder die Luft mit Feuchtigkeit angereichert werden.

In aller Kürze:
Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt bei 40% bis 60%.

Definition Luftfeuchte & relative Luftfeuchte

Gelegentlich ist von der relativen Luftfeuchte die Rede. Diese Definition schließt das Raumklima ein. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie in sich tragen.

Die relative Luftfeuchtigkeit messen vollzieht sich häufig in Zusammenhang mit dem menschlichem Befinden.

Während bei der Berechnung der absoluten Luftfeuchtigkeit das Luftvolumen und die darin enthaltene Wasserdampfmasse gegenüberstehen, bezieht sich die relative Luftfeuchte auf die maximal mögliche Luftfeuchtigkeit, die von der Temperatur abhängt.

1.) Absolute Luftfeuchtigkeit = enthaltene Wasserdampfmasse : Volumen

2.) Maximale Luftfeuchtigkeit = Wasserdampfsättigungsdichte, also das Höchstmaß, das Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen kann.

Beispiele:

0°C = max.   4,85 g Wasser pro m³
10°C = max.   9,41 g Wasser pro m³
20°C = max. 17,29 g Wasser pro m³
Die relative Luftfeuchte beträgt jeweils 100%.

Fällt bei höchstmöglicher Wasserdampfsättigungsdichte die Temperatur von 20°C auf 10°C herab, muss die Luft 7,88 g (17,29 abzüglich 9,41) Wasser abgeben.

3.) Relative Luftfeuchte = absolute Luftfeuchte : maximale Luftfeuchte

Die Angabe erfolgt in der Regel mit der Hilfsmaßeinheit Prozent.

Zur Abkürzung der relativen Luftfeuchtigkeit sind die Kürzel RF oder rF üblich. Manchmal kommt die Buchstabenkombination rH oder RH (H steht für das englische Wort „humiditi“ für Feuchtigkeit) zur Anwendung. Das Formelzeichen φ entspricht dem griechischen Buchstaben phi.

Zur Verdeutlichung: Kalte Außenluft im Winter mit einer relativen Luftfeuchte von 90% trägt in Wahrheit weniger Wasser in sich als warme Raumluft, die ein Hygrometer mit 40% relative Luftfeuchte erfasst.

Die Feuchtigkeit messen, um Schimmel zu vermeiden

Schimmelpilze brauchen vor allem Feuchtigkeit, Sauerstoff und geeignete Nährstoffe, damit sie gedeihen. Die Temperatur und ein stimmiger ph-Wert tragen als weitere Faktoren zur Bildung von Schimmel bei.

Weil Schimmel ein feuchtes Milieu vorzieht, empfehlen sich in Gebäuden regelmäßige Messungen der Luftfeuchtigkeit. Hygrometer sind Feuchtigkeitsmesser, die den Anteil an Feuchtigkeit in der Luft optisch darstellen.

In Räumen Luftfeuchtigkeit messen – nachfolgend die empfohlenen Werte:

  • Wohnzimmer: 20°C und 50% rF
  • Schlafzimmer: 15-18°C und 40-50% rF (während der Nacht steigt die Luftfeuchte an!)
  • Kinderzimmer: 19-20°C und etwa 55% rF
  • Büro: 20°C und 50% rF
  • Keller: 10-15°C, bis 60° rF (Gewölbekeller weisen mehr Luftfeuchte auf.)

Tipp:
Der Hygrometer sollte weder in der Nähe von Fenstern noch in kurzer Distanz zur Heizung platziert sein. An diesen Plätzen die Feuchtigkeit zu messen hat für gewöhnlich verfälschte Resultate zur Folge.

Welche Methoden eignen sich zur Messung der Luftfeuchtigkeit?

  • Das Raumklima messen kann, zumindest ansatzweise, über die menschlichen Sinne geschehen. Thermische Behaglichkeit drückt sich in Form von körperlichem Wohlbefinden aus. Raumluft mit extrem wenig Feuchtigkeit trocknet die Haut aus.
    Eine zu feuchte Luft kommt zwar den Schleimhäuten zugute, wird aber schnell als drückende Schwüle empfunden.
    Die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit hinsichtlich der Raumluftfeuchtigkeit stößt aber rasch an ihre Grenzen. Ein Luftfeuchtigkeitsmessgerät sorgt im Gegensatz dazu für verlässliche Werte.
  • Bei der Taupunktmethode wird die Temperatur eines Spiegels soweit herabgesetzt, bis sich Feuchtigkeit an ihm bildet. Prinzipiell ist dieser Bereich erreicht, sobald der Taupunkt einen niedrigeren Wert aufweist als die Oberflächentemperatur.
    Die aufschlagende Luft gibt das überschüssige Wasser, das sie aufgrund der Abkühlung nicht mehr tragen kann, an die Oberfläche ab. Sie kondensiert.
  • Hygrometer liefern verbindliche Werte hinsichtlich der Bestimmung der Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen. Manche Modelle, z. B. Haarhygrometer, verfügen über eine Skaleneinteilung.
    Moderne Feuchtigkeitsmesser sind für gewöhnlich mit einer Digitalanzeige ausgestattet, die schnell und einfach abgelesen werden kann.

Kurzfassung: Von allen Methoden zur Luftfeuchtigkeitsbestimmung in einem Raum führt die Messung mit einem Hygrometer zu den genauesten Ergebnissen.

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Was sind Haarhygrometer?

Menschliche Haare reagieren höchst sensibel auf Feuchtigkeit. Sind sie einer feuchten Umgebung ausgesetzt, dehnen sie sich der Länge nach aus.

Das erste Haarhygrometer, um Luftfeuchtigkeit messen zu können, wurde von Horace Bénédict de Saussure, einem Naturforscher aus der Schweiz, im Jahre 1783 vorgestellt. Er verwendete ein blondes Frauenhaar. Nicht ohne Grund, denn je heller die Haare, desto feiner sind sie.

Haare mit einer dünnen Struktur eignen sich hervorragend zum Luftfeuchtigkeit messen. Haarhygrometer werden zur Gruppe der Absorptionshygrometer gezählt, die ein stark wasseranziehendes Material beinhalten, dessen Eigenschaften sich durch Feuchte verändern.

Statt Menschenhaare kommen für Absorptionshygrometer Schafs- und Pferdehaare, Synthetikhaare oder mit Kunststoff beschichtete Metallspiralen, vergleichbar mit Federn in mechanischen Uhren, in Betracht. Elektronische Apparaturen zur Luftfeuchtemessung funktionieren mit Sensoren.

Fazit:

Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit können sich positiv oder negativ auf das menschliche Befinden auswirken. Gerade zur Winterzeit, wenn in der Wohnung geheizt wird, besteht das Risiko, dass die Raumluft über zu wenig Feuchtigkeit verfügt, was Kopfschmerzen verursachen und die Schleimhäute austrocknen kann.

Andererseits begünstigt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen das Wachstum von Schimmelpilzen. Im Zweifelsfall die Luftfeuchtigkeit messen beugt gesundheitlichen Beschwerden und der Bildung von Schimmel vor.

Hygrometer sind Feuchtigkeitsmesser, die fortwährend den Wassergehalt der Luft anzeigen. Bei zu hohen Werten trägt richtig lüften und die Vermeidung von Dampfbildung zu einer Reduzierung der Luftfeuchte in Räumen bei.

Für die Messung in Wänden ist auch die Anschaffung eines preiswerten Messgerätes ist recht zielführend, denn auch mit den vermeintlich “billigen” Geräten kann man die Feuchtigkeit in Wänden relativ genau bestimmen.

Allein schon beim Verdacht auf feuchte Wände, kann man ein solches Feuchtigkeitsmessgerät einsetzen, bevor man einen teuren Fachmann zu Rate zieht.